Sitzung: 09.06.2020 GSN/006/2020
Herr Leicht,
Architekturbüro Leicht stellt die Grundzüge der Vorentwurfsplanung vor.
EG: Im Bereich des
Getränkelagers (Kühlung, Leergut) sind verschiedene räumliche Änderungen
geplant. Im Osten der Halle ist, über der Kegelbahn, eine bauliche Erweiterung
geplant, mit einem Raum für den Musikverein zur Lagerung der Musikinstrumente,
sowie die Schaffung eines Ausganges im nördlichen Bereich der Halle.
UG: Die
Räumlichkeiten im Bereich der ehemaligen Kegelstube und des Vereinsraumes
sollen neu geordnet werden. Hierbei soll der bestehende Flur zwischen
Vereinsraum und Kegelstube aufgelöst werden und die gesamte Fläche zu einem
Mehrzweckraum umgestaltet werden, der bei Bedarf mittels mobiler Trennwand
geteilt werden kann.
Zur barrierefreien
Erschließung des Untergeschosses, über eine geplante Rampenanlage im
Außenbereich, soll ein Windfang vor der Fassade des Mehrzweckraumes angebaut
werden, angrenzend an den Sanitärbereich. Die bestehenden Fenster im Vereinsraum
sowie im Schießraum (hier ein Fenster) sollen zu bodentiefen Elementen umgebaut
werden. Im Schießraum soll dieses Element auch die Funktion des 1.
Rettungsweges erfüllen.
Im Bereich der
aktuell vorhandenen Duschen ist der Einbau eines behindertengerechten WCs
geplant.
Die
Zugänglichkeiten von der ehemaligen Kegelstube zu den rückwärtigen Räumen wird
durch Schaffung eines notwendigen Flures neugeordnet. Dieser Flur könnte somit
als 2. Rettungsweg ausgebildet werden.
Dadurch würde die
bestehende Kühlzelle an der Theke verkleinert werden, weshalb diese
zurückgebaut werden soll und durch Verkleinerung der angrenzenden Umkleide ein
neuer Lagerraum geschaffen werden kann, in welchem große Kühlschränke zur
Kühlung von Getränken etc. eingeplant werden sollen.
Die
Flächen der momentan als Vorratsraum und Lager genutzten Räume werden für die
Einrichtungen der Sicherheitsbeleuchtung und Notstromversorgung benötigt.
Das
ehemalige Stuhllager im UG soll zu einem Pelletlager für die nebenan im
Heizraum eingeplante Pelletheizung umgebaut werden.
In
dem Raum der ehemaligen Lüftungszentrale sollen Lagermöglichkeiten
untergebracht werden.
Die
Kegelbahn soll für die neue Lüftungsanlage umgenutzt werden (größerer
Platzbedarf als vorhandene Lüftungsanlage). Zudem kann hier ein weiterer
Lagerraum entstehen.
Außenanlagen
Die
Vorentwurfsplanung der Freianlagen wird durch Herrn Metz, Planungsbüro Glanz,
vorgestellt. Sie bezieht sich im Wesentlichen auf den Vorplatz, der
multifunktional genutzt werden soll.
So sieht die Vorentwurfsplanung
eine Neuordnung hinsichtlich des zentralen, bisher als Grünfläche
ausgebildeten, Bereichs vor.
Die zentrale
Multifunktionsfläche, befestigte Fläche (Pflasterbelag – Betonpflaster) bietet
zum einen Platz für zwei Reihen mit insgesamt 19 Stellplätze, hiervon drei für
Menschen mit Einschränkungen.
Die Gesamtfläche
soll auch für Festivitäten nutzbar sein.
Hier sieht die
Planung den Einbau von Bodenhülsen vor, in welche ggfs. Halterungen für
Sonnensegel eingespannt werden können. Um die Fläche für die Parknutzung zu
sperren, könnte ein System mit Pollern und Ketten eingeplant werden.
Begrenzt wird
dieser Bereich durch 6 raumbildende Bäume. Weitere Bäume sind im Bereich vor
der Halle, entlang des Zugangsweges parallel zur Halle, eingeplant. Die
bestehenden Bäume lassen sich nicht in allen Fällen erhalten.
Durch die geplante
Neugestaltung des Bereiches vor dem Haupteingang ist auch hier eine Neuordnung
der Bepflanzung erforderlich.
Der Bereich südlich
der Multifunktionsfläche soll in seinen Grundzügen erhalten bleiben. Die
vorhandene Fläche soll jedoch zukünftig genutzt werden. Hierfür wurden, durch
die bestehende Bepflanzung vor Einblicken etwas geschützt, Fitnessgeräte für
Senioren eingeplant.
Entlang der
Grundstücksgrenze zur Sonnenstraße hin ist ebenfalls eine Neuordnung der
Bepflanzung aufgrund der baulichen Eingriffe erforderlich – hier ist eine Baumpflanzung
zur Raumbildung entlang der Straßenkante angedacht.
Die bestehenden
Hecken sollen soweit zurückgenommen werden, dass die Halle von der Straße aus
sichtbar ist.
Für die
barrierefreie Erschließung des Untergeschosses wurde eine Rampenanlage geplant.
An der
Sonnenstraße, nahe dem Beginn der Rampenanlage, wurden zudem zwei weitere
PKW-Stellplätze für Menschen mit Beeinträchtigungen eingeplant, so dass der
Zugang zum Untergeschoss für diese Personengruppe auf möglichst kurzem Weg
erreichbar ist. Die in diesem Bereich aktuell noch vorhandene Treppenanlage
würde entfallen.
Die Fläche vor dem
bestehenden Ausgang aus der Günter-Burger-Halle an der südöstlichen Ecke soll,
in Verbindung mit der nun erforderlichen Zufahrt zu dem geplanten Anbau,
neugestaltet werden.
Mit der vorhandenen
Parkplatzfläche im Osten der Halle, den Stellplätzen entlang der Sonnenstraße
sowie den geplanten Stellplätzen neben der Rampenanlage und im Bereich der
Multifunktionsfläche können nun insgesamt 50 Stellplätze, hiervon fünf für
beeinträchtigte Menschen, nachgewiesen werden.
Die
aus der damaligen Baugenehmigung geforderten Stellplätze (80 Stück) können auch
bei maximaler Ausreizung der Flächen im Umfeld der Günter-Burger-Halle nicht
nachgewiesen werden.
Haustechnik
Die Vorplanung der Technischen Gebäudeausrüstung gestaltet
sich wie folgt:
Sanitär:
Das Brauchwasser soll im Hinblick auf die Legionellenproblematik und zur
Energieeinsparung künftig dezentral mit Elektrodurchlauferhitzern erwärmt
werden. Die Anzahl der Duschen soll auf jeweils eine für Damen und eine für
Herren reduziert werden.
Es
ist vorgesehen, die WC-Anlagen zu erneuern und ein barrierefreies WC einzubauen.
Das
Grundleitungssystem ist u.a. im Bereich der Regenwasseranschlüsse sanierungs-bedürftig.
Künftig
soll die Entwässerung des Regenwassers im Trennsystem ausgeführt werden.
Im
Bereich der sanitären Anlagen im UG ist eine Sanierung nicht möglich, hier ist
der Einbau einer neuen Grundleitung zu planen.
Zum
Schutz vor rückstauendem Wasser aus dem Kanal wird der Einbau einer Hebeanlage
für das Abwasser eingeplant.
Heizung:
Die Wärmeerzeugung wird auf Holzpellets umgestellt, einschl. Bau eines Pelletlagers
im UG (ehem. Stuhllager)
Das
Rohrleitungsnetz und die Heizkörper sollen möglichst erhalten bleiben. Ein
hydraulischer Abgleich und die Erneuerung von Rohrisolierungen ist, wo
erforderlich, eingeplant.
Lüftung:
Die Lüftungsanlage
wird erneuert. Es wird nur ein Gerät für das gesamte Gebäude geplant. Über
Regelungstechnik (Volumenstromregler) können die einzelnen Bereiche
bedarfsgeführt gelüftet werden. Die Anlage wird auf die max. Personenanzahl des
Saals (600 Personen) ausgelegt.
Eine gleichzeitige
Lüftung des Saales im EG (bei Vollauslastung) und des Mehrzweckraumes im UG ist
somit nicht möglich. Die Nutzungen der Räumlichkeiten sind dementsprechend
abzustimmen.
Es
ist geplant, das Lüftungsgerät künftig in der ehemaligen Kegelbahn
unterzubringen, da der Raum, in dem sich derzeitig die Lüftungszentrale
befindet, für das erforderliche Lüftungsgerät zu klein ist.
Elektro:
Die Beleuchtung wird in energiesparender LED-Technik erneuert. Eine
Außenbeleuchtung, insbesondere im Bereich der Rampe zur barrierefreien
Erschließung des UG wird vorgesehen.
Die
Sicherheitsbeleuchtung und Notstromsicherheitsversorgung ist zu erneuern bzw.
einzubauen.
Die
Elektroinstallationen (Verteilungen, Leitungen, etc.) sind zu erneuern.
Geläufige Lebensdauern nach DIN VDE 0250 liegen bei 20 Jahren.
Im
Bereich des Saales im EG soll versucht werden, im Bereich der
Wandverkleidungen, Leitungen zerstörungsfrei auszutauschen oder ggfs., in
Einzelfällen, bestehende Installationen zu erhalten.
Nach
eingehender Prüfung soll auf die Montage einer PV-Anlage verzichtet werden, um
für das Dachtragwerk den Bestandsschutz zu wahren.
Küche:
Nach eingehender Prüfung soll die bestehende Küche künftig nur als
Verteilerküche betrieben werden und entsprechend rückgebaut werden (maximale
Anschlussleistung kleiner 25kW, keine fetthaltigen Abwässer), da die Umsetzung
der Erfordernisse einer Kochküche als zu aufwendig angesehen werden, die da
wären:
Einbau
einer Küchenlüftung und einer neuen Grundleitung zur Ableitung der fetthaltigen
Abwässer sowie der Einbau eines Fettabscheiders
Der
vorhandene Speisenaufzug bleibt bestehen.
Im
EG soll eine neue Kühlzelle entstehen.
Die
vorhandene Kühlzelle im UG wird aufgrund der räumlichen Neuordnung in diesem
Bereich rückgebaut. Kühlmöglichkeiten sollen mittels großer Kühlschränke
geschaffen werden.
Eine
Leerverrohrung für einen Glasfaseranschluss soll vorgesehen werden
Im
ganzen Gebäude soll Datentechnik installiert werden.
Gewünscht
wird die Ansteuerung von Lüftung und Heizung, die Weiterleitung von Stör- und
Betriebsmeldungen sowie Programmierung der Betriebszeiten über Fernzugriff.
Die
Gemeinde übernimmt die Planung der Beamer und Leinwände (EG und ggfs. UG).
Durch die Fachplanung sind entsprechende Anschlüsse vorzusehen.
Die
Bühnentechnik soll nicht erneuert werden, ggfs. erforderliche Technik wird von
Seiten der Gemeinde beschafft werden.
Die
Sirenenanlage auf dem Dach (Baujahr 2018) soll erhalten werden.
Brandschutzplanung
Die
Brandschutzplanung wurde im Rahmen der Vorentwurfsplanung durch das
Planungsbüro Tögel, entsprechend der Vorgaben, im Wesentlichen entstehend aus
Objektplanung und Planung der technischen Ausrüstung, angepasst.
Für die geplante
Umgestaltung des Untergeschosses ist ein Antrag auf Nutzungsänderung
erforderlich.
Grundsätzlich ist nach der
Versammlungsstättenverordnung keine Brandmeldeanlage erforderlich, da die Fläche der
Versammlungsräume insgesamt unter 1.000 m² liegt. Im Kellergeschoss befinden
sich keine Versammlungsräume.
Jedoch wurde zur Kompensation von nicht erfüllten bzw. im
Bestand kaum prüfbaren Feuerwiderstandsanforderungen, z.B. im Bereich des
Dachtragwerkes, der Hallendecke oder im Bereich der Halle (Stützen hinter
Wandverkleidungen, die erhalten werden sollen) in der Planung und der
Kostenschätzung der Einbau einer Brandmeldeanlage berücksichtigt.
Für
das Dachtragwerk muss nach einer Überprüfung davon ausgegangen werden, dass die
Forderung ‚feuerhemmend‘ aufgrund überstehender Knotenbleche nicht zu erfüllen
ist.
Zudem stellen
zahlreiche Bestandsbauteile, wie die Unterdecke und die Wandverkleidungen, die
erhalten bleiben sollen, eine Brandlast dar. Mit dem Einbau einer
Brandmeldeanlage wären der Dachraum und die Aufhängung der Unterdecke
überwacht.
Der
Aufzug zwischen der Küche im UG und dem Verteilerraum im EG soll nur noch von
einer Seite aus bestückt werden. Flurseitig wird die Öffnung verschlossen
Der
für den Heizraum erforderliche Ausgang ins Freie soll über den vorhandenen
Lichtschacht erfolgen, der hierfür entsprechend ertüchtigt werden muss.
Kosten:
Die Kostenschätzung
vom 28.05.2020 schließt mit Gesamtkosten von rund 3,67 Mio. Euro ab.
Beinhaltet sind die
Kosten der Außenanlagen mit rund 660.000€ (inkl. Technik und Nebenkosten) und
ein Anbau für ein Musikinstrumentelager mit rund 81.000€ (inkl. Haustechnik und
Nebenkosten)
Beschluss:
Die Leistungsphase
2, Vorentwurfsplanung, zur Sanierung des Bürgerzentrum Strahlungen wird
abgeschlossen und in der vorgestellten Form (Vorentwurfsplanung und
Kostenschätzung) vom Gemeinderat beschlossen.
Die weitere
Bearbeitung des Projektes wird für die Leistungsphase 3, Entwurfsplanung,
freigegeben.
Die
Planungsaufträge für die Planungsbüros Federlein (Statik), Glanz (Freianlagen),
Tögel (Brandschutzplanung) können für die Leistungsphase 3 fortgeschrieben
werden.
Für die
Weiterbeauftragung der Objektplanung und der Fachplanung Technische
Gebäudeausrüstung werden VGV-Verfahren vorbereitet.
Der Gemeinderat
beschließt im Kellergeschoss die Fenster nicht, wie im Erdgeschoss vorhanden,
mit Sprossen zu versehen. Die Fenster im Kellergeschoss sollen ohne
Unterteilung eingebaut werden.
Weiterhin
beschließt der Gemeinderat die Fläche im Außenbereich der Günter-Burger-Halle vor
der neuen geschaffenen Ausgangstüre im nordöstlichen Bereich zu pflastern
Abstimmungsergebnis:
Ja-Stimmen: |
9 |
Mitgliederzahl: |
9 |
Nein-Stimmen: |
0 |
Anwesend: |
9 |