Herr Leicht, Architekturbüro Leicht stellt die Grundzüge der Vorentwurfsplanung vor.

EG: Im Bereich des Getränkelagers (Kühlung, Leergut) sind verschiedene räumliche Änderungen geplant. Im Osten der Halle ist, über der Kegelbahn, eine bauliche Erweiterung geplant, mit einem Raum für den Musikverein zur Lagerung der Musikinstrumente, sowie die Schaffung eines Ausganges im nördlichen Bereich der Halle.

UG: Die Räumlichkeiten im Bereich der ehemaligen Kegelstube und des Vereinsraumes sollen neu geordnet werden. Hierbei soll der bestehende Flur zwischen Vereinsraum und Kegelstube aufgelöst werden und die gesamte Fläche zu einem Mehrzweckraum umgestaltet werden, der bei Bedarf mittels mobiler Trennwand geteilt werden kann.

Zur barrierefreien Erschließung des Untergeschosses, über eine geplante Rampenanlage im Außenbereich, soll ein Windfang vor der Fassade des Mehrzweckraumes angebaut werden, angrenzend an den Sanitärbereich. Die bestehenden Fenster im Vereinsraum sowie im Schießraum (hier ein Fenster) sollen zu bodentiefen Elementen umgebaut werden. Im Schießraum soll dieses Element auch die Funktion des 1. Rettungsweges erfüllen.

Im Bereich der aktuell vorhandenen Duschen ist der Einbau eines behindertengerechten WCs geplant.

Die Zugänglichkeiten von der ehemaligen Kegelstube zu den rückwärtigen Räumen wird durch Schaffung eines notwendigen Flures neugeordnet. Dieser Flur könnte somit als 2. Rettungsweg ausgebildet werden.

Dadurch würde die bestehende Kühlzelle an der Theke verkleinert werden, weshalb diese zurückgebaut werden soll und durch Verkleinerung der angrenzenden Umkleide ein neuer Lagerraum geschaffen werden kann, in welchem große Kühlschränke zur Kühlung von Getränken etc. eingeplant werden sollen.

Die Flächen der momentan als Vorratsraum und Lager genutzten Räume werden für die Einrichtungen der Sicherheitsbeleuchtung und Notstromversorgung benötigt.

Das ehemalige Stuhllager im UG soll zu einem Pelletlager für die nebenan im Heizraum eingeplante Pelletheizung umgebaut werden.

In dem Raum der ehemaligen Lüftungszentrale sollen Lagermöglichkeiten untergebracht werden.

Die Kegelbahn soll für die neue Lüftungsanlage umgenutzt werden (größerer Platzbedarf als vorhandene Lüftungsanlage). Zudem kann hier ein weiterer Lagerraum entstehen.

 

Außenanlagen

Die Vorentwurfsplanung der Freianlagen wird durch Herrn Metz, Planungsbüro Glanz, vorgestellt. Sie bezieht sich im Wesentlichen auf den Vorplatz, der multifunktional genutzt werden soll.

So sieht die Vorentwurfsplanung eine Neuordnung hinsichtlich des zentralen, bisher als Grünfläche ausgebildeten, Bereichs vor.

Die zentrale Multifunktionsfläche, befestigte Fläche (Pflasterbelag – Betonpflaster) bietet zum einen Platz für zwei Reihen mit insgesamt 19 Stellplätze, hiervon drei für Menschen mit Einschränkungen.

Die Gesamtfläche soll auch für Festivitäten nutzbar sein.

Hier sieht die Planung den Einbau von Bodenhülsen vor, in welche ggfs. Halterungen für Sonnensegel eingespannt werden können. Um die Fläche für die Parknutzung zu sperren, könnte ein System mit Pollern und Ketten eingeplant werden.

Begrenzt wird dieser Bereich durch 6 raumbildende Bäume. Weitere Bäume sind im Bereich vor der Halle, entlang des Zugangsweges parallel zur Halle, eingeplant. Die bestehenden Bäume lassen sich nicht in allen Fällen erhalten.

Durch die geplante Neugestaltung des Bereiches vor dem Haupteingang ist auch hier eine Neuordnung der Bepflanzung erforderlich.

Der Bereich südlich der Multifunktionsfläche soll in seinen Grundzügen erhalten bleiben. Die vorhandene Fläche soll jedoch zukünftig genutzt werden. Hierfür wurden, durch die bestehende Bepflanzung vor Einblicken etwas geschützt, Fitnessgeräte für Senioren eingeplant.

Entlang der Grundstücksgrenze zur Sonnenstraße hin ist ebenfalls eine Neuordnung der Bepflanzung aufgrund der baulichen Eingriffe erforderlich – hier ist eine Baumpflanzung zur Raumbildung entlang der Straßenkante angedacht.

Die bestehenden Hecken sollen soweit zurückgenommen werden, dass die Halle von der Straße aus sichtbar ist.

Für die barrierefreie Erschließung des Untergeschosses wurde eine Rampenanlage geplant.

An der Sonnenstraße, nahe dem Beginn der Rampenanlage, wurden zudem zwei weitere PKW-Stellplätze für Menschen mit Beeinträchtigungen eingeplant, so dass der Zugang zum Untergeschoss für diese Personengruppe auf möglichst kurzem Weg erreichbar ist. Die in diesem Bereich aktuell noch vorhandene Treppenanlage würde entfallen.

Die Fläche vor dem bestehenden Ausgang aus der Günter-Burger-Halle an der südöstlichen Ecke soll, in Verbindung mit der nun erforderlichen Zufahrt zu dem geplanten Anbau, neugestaltet werden.

Mit der vorhandenen Parkplatzfläche im Osten der Halle, den Stellplätzen entlang der Sonnenstraße sowie den geplanten Stellplätzen neben der Rampenanlage und im Bereich der Multifunktionsfläche können nun insgesamt 50 Stellplätze, hiervon fünf für beeinträchtigte Menschen, nachgewiesen werden.

Die aus der damaligen Baugenehmigung geforderten Stellplätze (80 Stück) können auch bei maximaler Ausreizung der Flächen im Umfeld der Günter-Burger-Halle nicht nachgewiesen werden.

 

 

Haustechnik

Die Vorplanung der Technischen Gebäudeausrüstung gestaltet sich wie folgt:

 

Sanitär: Das Brauchwasser soll im Hinblick auf die Legionellenproblematik und zur Energieeinsparung künftig dezentral mit Elektrodurchlauferhitzern erwärmt werden. Die Anzahl der Duschen soll auf jeweils eine für Damen und eine für Herren reduziert werden.

Es ist vorgesehen, die WC-Anlagen zu erneuern und ein barrierefreies WC einzubauen.

Das Grundleitungssystem ist u.a. im Bereich der Regenwasseranschlüsse sanierungs-bedürftig.

Künftig soll die Entwässerung des Regenwassers im Trennsystem ausgeführt werden.

Im Bereich der sanitären Anlagen im UG ist eine Sanierung nicht möglich, hier ist der Einbau einer neuen Grundleitung zu planen.

Zum Schutz vor rückstauendem Wasser aus dem Kanal wird der Einbau einer Hebeanlage für das Abwasser eingeplant.

 

Heizung: Die Wärmeerzeugung wird auf Holzpellets umgestellt, einschl. Bau eines Pelletlagers im UG (ehem. Stuhllager)

Das Rohrleitungsnetz und die Heizkörper sollen möglichst erhalten bleiben. Ein hydraulischer Abgleich und die Erneuerung von Rohrisolierungen ist, wo erforderlich, eingeplant.

 

Lüftung:

Die Lüftungsanlage wird erneuert. Es wird nur ein Gerät für das gesamte Gebäude geplant. Über Regelungstechnik (Volumenstromregler) können die einzelnen Bereiche bedarfsgeführt gelüftet werden. Die Anlage wird auf die max. Personenanzahl des Saals (600 Personen) ausgelegt.

Eine gleichzeitige Lüftung des Saales im EG (bei Vollauslastung) und des Mehrzweckraumes im UG ist somit nicht möglich. Die Nutzungen der Räumlichkeiten sind dementsprechend abzustimmen.

Es ist geplant, das Lüftungsgerät künftig in der ehemaligen Kegelbahn unterzubringen, da der Raum, in dem sich derzeitig die Lüftungszentrale befindet, für das erforderliche Lüftungsgerät zu klein ist.

 

Elektro: Die Beleuchtung wird in energiesparender LED-Technik erneuert. Eine Außenbeleuchtung, insbesondere im Bereich der Rampe zur barrierefreien Erschließung des UG wird vorgesehen.

Die Sicherheitsbeleuchtung und Notstromsicherheitsversorgung ist zu erneuern bzw. einzubauen.

Die Elektroinstallationen (Verteilungen, Leitungen, etc.) sind zu erneuern. Geläufige Lebensdauern nach DIN VDE 0250 liegen bei 20 Jahren.

Im Bereich des Saales im EG soll versucht werden, im Bereich der Wandverkleidungen, Leitungen zerstörungsfrei auszutauschen oder ggfs., in Einzelfällen, bestehende Installationen zu erhalten.

Nach eingehender Prüfung soll auf die Montage einer PV-Anlage verzichtet werden, um für das Dachtragwerk den Bestandsschutz zu wahren.

 

Küche: Nach eingehender Prüfung soll die bestehende Küche künftig nur als Verteilerküche betrieben werden und entsprechend rückgebaut werden (maximale Anschlussleistung kleiner 25kW, keine fetthaltigen Abwässer), da die Umsetzung der Erfordernisse einer Kochküche als zu aufwendig angesehen werden, die da wären:

Einbau einer Küchenlüftung und einer neuen Grundleitung zur Ableitung der fetthaltigen Abwässer sowie der Einbau eines Fettabscheiders

Der vorhandene Speisenaufzug bleibt bestehen.

Im EG soll eine neue Kühlzelle entstehen.

Die vorhandene Kühlzelle im UG wird aufgrund der räumlichen Neuordnung in diesem Bereich rückgebaut. Kühlmöglichkeiten sollen mittels großer Kühlschränke geschaffen werden.

 

Eine Leerverrohrung für einen Glasfaseranschluss soll vorgesehen werden

Im ganzen Gebäude soll Datentechnik installiert werden.

Gewünscht wird die Ansteuerung von Lüftung und Heizung, die Weiterleitung von Stör- und Betriebsmeldungen sowie Programmierung der Betriebszeiten über Fernzugriff.

 

Die Gemeinde übernimmt die Planung der Beamer und Leinwände (EG und ggfs. UG). Durch die Fachplanung sind entsprechende Anschlüsse vorzusehen.

Die Bühnentechnik soll nicht erneuert werden, ggfs. erforderliche Technik wird von Seiten der Gemeinde beschafft werden.

 

Die Sirenenanlage auf dem Dach (Baujahr 2018) soll erhalten werden.

 

 

Brandschutzplanung

Die Brandschutzplanung wurde im Rahmen der Vorentwurfsplanung durch das Planungsbüro Tögel, entsprechend der Vorgaben, im Wesentlichen entstehend aus Objektplanung und Planung der technischen Ausrüstung, angepasst.

Für die geplante Umgestaltung des Untergeschosses ist ein Antrag auf Nutzungsänderung erforderlich.

Grundsätzlich ist nach der Versammlungsstättenverordnung keine Brandmeldeanlage erforderlich, da die Fläche der Versammlungsräume insgesamt unter 1.000 m² liegt. Im Kellergeschoss befinden sich keine Versammlungsräume.

Jedoch wurde zur Kompensation von nicht erfüllten bzw. im Bestand kaum prüfbaren Feuerwiderstandsanforderungen, z.B. im Bereich des Dachtragwerkes, der Hallendecke oder im Bereich der Halle (Stützen hinter Wandverkleidungen, die erhalten werden sollen) in der Planung und der Kostenschätzung der Einbau einer Brandmeldeanlage berücksichtigt.

Für das Dachtragwerk muss nach einer Überprüfung davon ausgegangen werden, dass die Forderung ‚feuerhemmend‘ aufgrund überstehender Knotenbleche nicht zu erfüllen ist.

Zudem stellen zahlreiche Bestandsbauteile, wie die Unterdecke und die Wandverkleidungen, die erhalten bleiben sollen, eine Brandlast dar. Mit dem Einbau einer Brandmeldeanlage wären der Dachraum und die Aufhängung der Unterdecke überwacht.

Der Aufzug zwischen der Küche im UG und dem Verteilerraum im EG soll nur noch von einer Seite aus bestückt werden. Flurseitig wird die Öffnung verschlossen

Der für den Heizraum erforderliche Ausgang ins Freie soll über den vorhandenen Lichtschacht erfolgen, der hierfür entsprechend ertüchtigt werden muss.

 

Kosten:

Die Kostenschätzung vom 28.05.2020 schließt mit Gesamtkosten von rund 3,67 Mio. Euro ab.

Beinhaltet sind die Kosten der Außenanlagen mit rund 660.000€ (inkl. Technik und Nebenkosten) und ein Anbau für ein Musikinstrumentelager mit rund 81.000€ (inkl. Haustechnik und Nebenkosten)


Beschluss:

 

Die Leistungsphase 2, Vorentwurfsplanung, zur Sanierung des Bürgerzentrum Strahlungen wird abgeschlossen und in der vorgestellten Form (Vorentwurfsplanung und Kostenschätzung) vom Gemeinderat beschlossen.

Die weitere Bearbeitung des Projektes wird für die Leistungsphase 3, Entwurfsplanung, freigegeben.

Die Planungsaufträge für die Planungsbüros Federlein (Statik), Glanz (Freianlagen), Tögel (Brandschutzplanung) können für die Leistungsphase 3 fortgeschrieben werden.

Für die Weiterbeauftragung der Objektplanung und der Fachplanung Technische Gebäudeausrüstung werden VGV-Verfahren vorbereitet.

 

Der Gemeinderat beschließt im Kellergeschoss die Fenster nicht, wie im Erdgeschoss vorhanden, mit Sprossen zu versehen. Die Fenster im Kellergeschoss sollen ohne Unterteilung eingebaut werden.

Weiterhin beschließt der Gemeinderat die Fläche im Außenbereich der Günter-Burger-Halle vor der neuen geschaffenen Ausgangstüre im nordöstlichen Bereich zu pflastern


Abstimmungsergebnis:

 

Ja-Stimmen:

9

Mitgliederzahl:

9

Nein-Stimmen:

0

Anwesend:

9