Zu diesem Tagesordnungspunkt begrüßt Herr Erster Bürgermeister Johannes Hümpfner die Mitarbeiter der TransnetBW und übergab das Wort an den Bürgerreferenten Herrn Chris Göpfert.

 

Nach Aussage von Herrn Göpfert haben sich am heutigen Tag 15 -18 Bürger der Gemeinden Wülfershausen, Hollstadt und Rödelmaier zum Thema SüdLink informiert. Für den morgigen Tag, der für die Gemeinden Strahlungen und Münnerstadt zur Information dient, werden 40 Bürger erwartet.

Im vergangenen halben Jahr wurde die SüdLink-Trasse verbindlich festgelegt. Damit wurde die Bundesfachplanung fertig gestellt und das Planfeststellungsverfahren begonnen.

In dieser Zeit hatten alle Eigentümer Zeit Einwendungen gegen das Vorhaben einzureichen. Von der Gemeinde wurde diese Möglichkeit wahrgenommen. Aus diesen Einwendungen wurde ein Untersuchungsrahmen mit zirka 30 Seiten erlassen, zu dem die TransnetBW Stellung nehmen musste. Bei der Leitungsverlegung müssen zudem auch verschiedene zu schützende Bereiche wie Denkmäler und Archäologische Funde ausgespart werden.

Johannes Hümpfner bedankt sich bei der TransnetBW für die bisherige gute Kommunikation.

 

Anschließend teilt sich der Gemeinderat auf und informiert sich in zwei Gruppen gleichzeitig über die geplante Trassenführung.

Die Trassenführung beginnt angrenzend an die Gemarkung Rödelmaier mit einer Unterbohrung der Autobahn. Da durch die kommunale Bauleitplanung an der Autobahn Photovoltaikflächen geplant sind, wird die Trasse einen Bogen um die Autobahn und den angrenzenden Wald machen.

Die Alternative die Trasse direkt an der Autobahn durch eine Unterbohrung des Waldes wahrzunehmen wurde offiziell aus dem Verfahren genommen. Der Streifen hätte dauerhaft von einer Bebauung freigehalten werden müssen. Die dort befindlichen Bäume müssten für immer gerodet werden und anderweitige landwirtschaftliche Flächen müssten zur Wiederaufforstung ungenutzt werden. Diese Wiederaufforstungen müssen im gleichen Naturraum stattfinden. Somit kann eine Wiederaufforstung in anderen Regionen (z. B. Mellrichstadt) nicht wahrgenommen werden.

Herr Göpfert macht darauf aufmerksam, dass Waldflächen größtenteils vermieden werden von der TransnetBW aus den vorgenannten Gründen.

Daher muss die Straße zwischen Rödelmaier und Rheinfeldshof mehrmals mit der Trasse gekreuzt werden. Geplant ist die Straße offen zu erneuern, was bedeutet, dass die Straße in dem Bereich der Trassenverlegung komplett zurück gebaut wird und nach Verlegung der Kabel wieder neu aufgebaut wird von der TransnetBW.

Der Wald im Bereich Lange Lohe wird voraussichtlich unterbohrt werden. Hierzu muss auf einer landwirtschaftlichen Fläche vor dem Wald ein Baustelleneinrichtungsplatz aufgebaut werden. Dieser erstreckt sich auf die Größe eines Fußballfeldes. Die Unterbohrstelle ist jedoch nach Durchführung der Unterbohrung nicht mehr einsehbar. Es bleiben also keine Bauten über der Erdoberfläche zurück.

Gleiches gilt für das Ende der Unterbohrung nach dem Wald. Unterbohrungen werden in einem Halbkreis vorgenommen, wobei die maximale Tiefe zirka 60 Meter zur Erdoberfläche beträgt. Je tiefer die Kabel jedoch verlegt werden, umso weiter auseinander müssen diese voneinander entfernt sein, was dann wieder zu einem breiteren Korridor im Endergebnis führt.

Verlegt werden müssen insgesamt zwei Kabelgräben mit jeweils zwei Kabeln darin. Die Kabel werden mindestens 1,30 – 1,50 Meter unter der Erdoberfläche verlegt. Die Temperatur im Kabelkern beträgt um die 70°. Die Temperatur an der Außenhaut des Kabels beträgt zirka 40°.

Wenn das Kabel lediglich 1,50 Meter tief liegt und nur reiner Muschelkalk über den Kabeln liegt, dann beträgt die Erderwärmung an der Oberfläche 2° mehr als aktuell, wenn die Kabel unter Volllast betrieben werden. Aktuell wurden bei Testfeldern in Güntersleben Kabel verbaut und dann eine normale landwirtschaftliche Bepflanzung auf diesen Flächen vorgenommen. An diesen Flächen werden verschiedene Forschungen angestrebt um die genauen Veränderungen (u. a. die Erderwärmung) festzustellen.

Eine Grunddienstbarkeit wird auf einen Bereich von 16 – 20 Metern der betroffenen Flächen eingetragen. Hierfür werden die Eigentümer auch einmal entschädigt. Dauerhafte Einwirkungen durch die SüdLink-Trasse sind nicht zu befürchten laut Auskunft der TransnetBW.

 

Herr Alexander Wassner (zuständig für die Kabellogistik) informiert anschließend über die geplanten Baustraßen zur Lieferung der Kabeltrommeln für die Kabelgräben. Der Durchmesser einer Kabeltrommel beträgt zirka 4,40 Meter. Auf einer Kabeltrommel befinden sich Kabel für eine Gesamtlänge von 2.000 Metern. Der LKW zum Transport der Kabeltrommel wiegt mit Aufladung einer Kabeltrommel insgesamt 100 Tonnen.

Für das Abladen der Kabeltrommel wurden vorab alle 600 Meter Punkte gesucht, zu denen die LKW’s mit den Kabeltrommeln fahren können. Hier wurden in Strahlungen oftmals nicht alle notwendigen Kriterien erfüllt. Oftmals ist der Weg zu schmal oder der Abbieger zu eng für einen LKW. Um die Wege trotzdem nutzen zu können sind vielerorts temporäre Veränderungen wie eine temporäre Aufschotterung notwendig. Nach der Verlegung der Kabel werden die Wege für die Materialanlieferungen von der TransnetBW wieder in den ursprünglichen Zustand versetzt. Die Kabel werden über die Autobahn transportiert.

Ein Abspuhlstandort ist im Bereich Rheinfeldshof geplant. Insgesamt werden für die Gemarkung Strahlungen maximal 8 Kabeltrommeln gebraucht. Die Kabeltrommeln können in beide Richtungen verlegt werden.

 

Herr Erster Bürgermeister Johannes Hümpfner erklärt dem Gemeinderat, dass mit der Unterbohrung des Waldes Lange Lohe kein Schaden für den Wald durch Rodung zu verzeichnen ist. Lediglich die mit Schadholz befallenen Flächen müssen gerodet werden.

Die Schneise, die über den Marienweg führt ist von der Gemeinde jedoch nicht gewollt. Hier möchte der Bürgermeister noch weiter den Plan verfolgen die Trassenführung direkt an der Autobahn entlang zu führen, um den Marienweg zu umgehen. Zudem müsse noch mit der TransnetBW bezüglich der Materialanlieferung durch die LKW’s Rücksprache gehalten werden.

 

Abschließend klärt Herr Chris Göpfert noch über die Anschreiben der Eigentümer auf. Die Eigentümer der betroffenen Flächen werden über das Grundbuch abgefragt. Aufgrund des vergangenen Flurbereinigungsverfahrens, welches noch nicht komplett abgeschlossen ist, wurden jedoch teilweise Alteigentümer angeschrieben bzw. Neueigentümer nicht angeschrieben.

Das Amt für ländliche Entwicklung hat jedoch die aktuellen Eigentümerstände nach dem Flurbereinigungsverfahren übermittelt. Im Herbst sollten dann die neuen Eigentümer nach dem Flurbereinigungsverfahren im Grundbuch eingetragen sein. Dann werden diese nochmals in einer Dialogveranstaltung von der TransnetBW informiert werden.

Sofern weiterhin Bedarf an einer Informationsveranstaltung für die Gemeinde Strahlungen generell besteht, zeigt sich die TransnetBW offen eine weitere Informationsveranstaltung abzuhalten.